Programm 10

Programm 10.5: Verbreitungsformen von Früchten

Kennst du den Löwenzahn? Nach der gelben Blüte bildet der Löwenzahn die „ Pusteblume“ mit lauter kleinen Fallschirmen (Flugfrucht), die der Wind weit fort trägt. Die Samen sollen sich verbreiten und gute Wachstumsbedingungen finden. Andere Pflanzen nutzen andere Möglichkeiten. So setzen einige Pflanzen mit leuchtenden Früchten und viel Fruchtfleisch auf die Verbreitung durch Tiere. Die Früchte werden gefressen und an einem anderen Ort ausgeschieden. Wieder andere Früchte sind so gebaut, dass sie sich im Fell eines Tieres verhaken und transportiert werden. Ein toller Trick!

Wir suchen uns solch spannende Früchte und untersuchen sie mit Lupe und Mikroskop. Dann können wir sie den Verbreitungstypen zuordnen.

Programm 10.2: Tiere im Winter

Der Winter ist unsere kälteste Jahreszeit. Für die Tiere wird es immer schwieriger,  Nahrung zu finden. Wir Menschen könnten es ohne warmen Mantel, Handschuhe und Mütze nicht lange draußen aushalten. Wie machen das die Tiere? Säugetiere, Insekten, Amphibien und Reptilien haben unterschiedliche Formen der Überwinterung entwickelt. Einige bekommen ein dickes Winterfell, andere Tiere suchen sich einen geeigneten Platz und halten Winterruhe. Viele Vögel ziehen in wärmere Gebiete,  Amphibien und Insekten fallen häufig  in eine Art Kältestarre. Welche Tiere leben eigentlich in der Freiluga und was tun sie im Winter?  An Fraß- und Kotspuren erkennen wir Ihre Aktivitäten. Es besteht die Möglichkeit, mit Schülerthermometern Messungen z.B. der Luft- und Wassertemperatur vorzunehmen. Ein ganz besonderes Erlebnis ist die Freiluga, wenn Schnee gefallen ist, Dann kann man hier die Fährten einiger winteraktiver Tiere entdecken.

Programm 10.4: Bestimmung anhand von Knospen

Die alljährliche Herbstfärbung und der synchronisierte, vollständige Laubabwurf unserer meisten  Bäume und Sträucher sowie der Neuaustrieb im Frühjahr ist uns  seit der Kindheit vertraut. Aus botanischer Sicht stellt er eine hohe Spezialisierung dar, die aus Anpassung an den Jahreszeitenwechsel in den gemäßigten Breiten mit Frostgefahr im Winter entstanden ist (sommergrüne Laubwälder). Als Vorbereitung einer schnellen neuen Belaubung und/oder Blüte zu Beginn der neuen Vegetationsperiode, kommt der Knospe eine besondere Bedeutung zu. Sie enthält bereits hoch differenziertes Blatt- und/oder Blütengewebe und schützt dieses vor Frost und Fraßfeinden mit interessanten Mechanismen.

Zusammensetzung, Form und Anordnung der Knospen am Zweig ist dabei so artspezifisch und vielfältig, dass man praktisch alle wichtigen heimischen Gehölzarten bereits im Winter oder im zeitigen Frühjahr mit Hilfe einer guten Lupe anhand der Knospen bestimmen kann. Dies macht besonders Spaß, wenn man es ohne Anleitung von außen nur unter Zuhilfenahme eines sogenannten Bestimmungsschlüssels, erreichen kann.

Programm 10.3: Pflanzen im Winter

„…du grünst nicht nur zur Sommerzeit“ gilt auch für die Freiluga. Die meisten Nadelbäume aber auch einige Laubgehölze (z.B. Stechpalme/Ilex, Efeu,..) haben umgewandelte Blätter mit verschiedenen Schutzanpassungen an die kalte Jahreszeit.

In der Vorweihnachtszeit hat unser Themenschwerpunkt „O Tannenbaum?“ besonderen Reiz:

Wir lernen die Vielfalt der Nadelbäume (Fichten, Kiefern, Lärche, Tannen,..) kennen und werden zu „Tannenbaumdetektiven“. Auch ohne Zapfen erkennen wir anhand von Zweig und Benadelung, ob es sich beim heimischen Christbaum tatsächlich um einen „Tannenbaum“ oder doch eher um meine Fichte handelt.

Ebenfalls „wintergrün“ sind unsere Algen, Moose und einige Farne. „Auf die Suche nach der Dinosaurierpflanze“ begeben wir uns mit der Frage, in welcher Reihenfolge sich verschiedene Bauplantypen von Pflanzen im Laufe der Erdgeschichte durch die Evolution entwickelt haben.

Unabhängig von der Jahreszeit können wir die Formenvielfalt der heimischen und eingeführten Nadelbäume (Zapfen und Nadeln) und immergrünen Laubgewächse erleben und die Anpassungen der Blattorgane an diese Lebensweise untersuchen (z.B. Frostschutz).

Programm 10.1: Frühblüher

Bereits ab Januar können in der Freiluga wind- und insektenblütige  Gehölze (z.B. Haselnuss, Wohlriechende Heckenkirsche,..) mit verschiedenen Sinnen erlebt und mit Lupe oder Mikroskop näher untersucht werden.  Spätestens ab Ende  Februar bis in den Mai gibt es dann eine ständig wechselnde bunte Vielfalt an krautigen Frühblühern (Schneeglöckchen, Winterling, Krokus, Tulpe,…) im Gartenbereich zu entdecken. Anhand typischer Frühblüher des Lebensraumes Wald (z.B. Buschwindröschen) kann der Anpassungsvorteil durch die Blütezeit vor dem Blattaustrieb der Bäume anschaulich erfahrbar gemacht werden.

Insbesondere viele krautige Pflanzen mit Speicherorganen (z.B. Zwiebeln, Knollen, Rhizome) konnten sich so „ökologische Nischen“ erobern.

Schwerpunkt 1 (Biodiversität / Primarstufe)

Einen Teil der bunten Vielfalt zu kennen und auch benennen zu können kann ein achtsames Erleben des Jahreszeitenwechsels und die Freude am Aufenthalt im Freien fördern. Die Bedeutung des Frühlings für den Menschen kann dabei gut durch fächerübergreifendes Einbeziehen von Frühlingsliedern erfolgen.

Schwerpunkt 2 (Biodiversität durch Anpassung / Sekundarstufe)

Ähnlich den Frühblühern der Krautschicht des Waldes (z.B. Buschwindröschen) finden sich auch im Lebensraum Wiese Frühblüher (z.B. Gänseblümchen), die den aufstrebenden Gräsern zuvorkommen.

Aber auch die ursprüngliche Herkunft aus Gebirgen oder Steppengebieten (kurze Vegetationsperiode) erklärt bei vielen eingeführten Arten das frühe Blühen (z.B. Krokus).

Frühblühende Gehölze wiederum nutzen Bestäubungsvorteile.

Das Verständnis dieser Zusammenhänge setzt – ähnlich wie der Vergleich verschiedener Speicherorgane – ein grundlegendes Verständnis der Ernährung und Fortpflanzung von Blütenpflanzen voraus und ist daher eher ab der Sekundarstufe 1 zu empfehlen.

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