Programm 4

Programm 4.3: Kaninchen

Ist das Kaninchen ein geeignetes Haustier für Kinder und Jugendliche? Auch wenn wir die zahlreichen Wildkaninchen auf dem Gelände nur selten zu Gesicht bekommen, können wir anhand ihrer Grab-, Kot-, und Nagespuren wichtige Rückschlüsse auf ihre natürliche Lebensweise (Leben im Rudel, Grabtrieb, Nahrungssuche, Fluchtverhalten) ziehen. Mit dem neue Freigehege für unsere Nutzkaninchen versuchen wir dies im Rahmen einer möglichst artgerechten Haltung umzusetzen. Hier zeigt sich einerseits der hohe Aufwand und andererseits, dass die scheue Lebensweise der Fluchttiere den Bedürfnissen der meisten Kinder- und Jugendlichen (Streicheltier) eher nicht entgegenkommt.

Weitere Schwerpunkte bei diesem Thema sind die Anpassungen an ihren Lebensraum (Sinnesorgane, Zähne) und die Gemeinsamkeiten aber auch wichtige Unterschiede zum Hasen. Auch der Wandel vom Schlachtnutztier zum Haustier als Gefährten und die Vielzahl der Zuchtformen sind spannende Themenfelder.

Programm 4.2: Das Haushuhn

Das Haushuhn hat – im Gegensatz zum Kaninchen – seinen Charakter als Nutztier (Eier und Fleisch) behalten. Neben der gewerblichen Haltung nimmt auch die private Hühnerhaltung zu.

In der Freiluga gibt es derzeit zwei Gruppen unterschiedlicher Hühnerrassen mit je einem Hahn und mehreren Hennen. Die Vielzahl der Rassen und Zwergrassen und der Wert des Erhalts dieser Vielfalt kann ein wichtiger Aspekt dieses Themas sein.

Eine Besonderheit bei Hühnervögeln sind die zahlreichen sichtbaren Unterschiede zwischen Männchen und Weibchen (Geschlechtsdimorphismus). Hier eröffnet sich ein spannendes Feld für Wortschatzarbeit (Kamm, Kehllappen, Sporn/Sporen, sichelförmige Schwanzfedern, Prachtgefieder, krähen, gackern,..) in Verbindung mit der Beobachtungsgabe der Schüler/innen. Kräht der Hahn übrigens in allen Sprachen „Kikeriki?“

Wir beobachten natürliche Verhaltensweisen (Scharren, Aufbaumen, Picken, Hacken, Sandbaden, ..), die Rangordnung innerhalb der Gruppe und die Vielfalt der Nahrung (Daraus ziehen wir Rückschlüsse und bewerten Haltungsformen und Nutzungsweisen hinsichtlich ihrer Artgerechtheit – und können auch unseren eigenen „Einkaufs- und Ernährungsstil“ bezüglich Eiern und „Chicken-Produkten“ besser einordnen.

Mit etwas Glück finden wir im Stallbereich frisch gelegte Eier unterschiedlicher Farben und Größen und ganz ohne Ziffern und Balkencodes. Vielleicht ist das Ei sogar noch warm? Mit etwas Salz und vielleicht Schnittlauch kann daraus – gut gekocht – eine kleine Kostprobe für die Schüler/innen werden.

Programm 4.1: Nutztiere am Beispiel von Haushuhn und Kaninchen

Wir besuchen die Hühner und Kaninchen, die unter der Obhut des Menschen in Gehegen auf dem Freilugagelände leben. Während die Nutzungsweisen des Haushuhns (Eier, Fleisch) vielen bekannt sind, hat das Kaninchen eine Entwicklung vom Nutztier (Fleisch, Fell) zum Haustier hinter sich und die ursprüngliche Nutzung ist kaum noch im Bewusstsein. Eine möglichst artgerechte Haltung ist dabei unser angestrebtes Ziel. Hierfür sind Kenntnisse der natürlichen Lebensweise der Wildformen nötig und eine Unterscheidung von Kaninchen und Hase (Wildtier) wichtig. Wir möchten dabei grundsätzlich sensibel machen für notwendige Abwägungen vor der Anschaffung eines Nutztieres/Haustieres. Interessant ist auch die Vielfalt der Zuchtformen, deren Erhalt für die Zukunft eine große Bedeutung hat.

Wir beobachten und zeichnen die Tiere und unterscheiden z.B. Hahn und Henne anhand von Körpermerkmalen (Wortfeld: Kamm, Kehllappen, Sporen/Sporn, krähen, gackern, scharren). Mit etwas Glück gibt es auch ein frisch gelegtes Ei zu probieren! Wir freuen uns, wenn wir zum Nachdenken über Einkaufs- und Essgewohnheiten anregen können. Immerhin leben normale Schlachthühner (Chicken-Nuggets, Chicken-Wings,..) nicht annähernd so artgerecht, wie es in der Freiluga zu sehen ist.

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